Das denkmalgeschützte Kleinhaus wurde im Kern vermutlich bereits um 1800 erbaut. Im 19. Jahrhundert wurde das Haus aufgestockt und in jüngerer Zeit entstanden weitere Anbauten im rückwärtigen Teil.
Mit einem Cafe, einem Studio und einer Wohnung verschränkten sich 3 unterschiedliche Nutzungen räumlich und auf kleinster Grundfläche mit vermeintlich unlösbaren gegenseitigen Einschränkungen und Abhängigkeiten.
Unterlandstättner Architekten wurden mit der Sanierung und Neustrukturierung des Bestands inkl. Innenausbau beauftragt.
Das gesamte Erdgeschoss wird gewerblich genutzt:
Das Café befindet sich im denkmalgeschützten Vordergebäude direkt an einem der charmantesten Plätze Münchens, das Studio verbleibt im rückwärtigen Anbau.
Die Wohnung wird nach dem Umbau über eine außenliegende Treppe im Innenhof erschlossen und liegt im ersten und zweiten Obergeschoss der beiden Gebäudeteile. Somit wird in der Wohnung sowohl das denkmalgeschützte, zum Platz orientierte Kleinhaus erlebbar als auch der bestehende, aber neustrukturierte Anbau aus den Anfängen des 21. Jahrhunderts.
In Folge der sehr dichten und verschränkten Bauweise im Bestand konnte bei der Neuorganisation der Räume eine spannende Grundrissabfolge geschaffen werden. Sowohl im Innenbereich als auch an den Fassaden wird klar zwischen „neu“ und „alt“ differenziert und abgegrenzt, es ergibt sich ein spannendes, erlebbares Raum – und Materialgefüge aus „zeitgemäß modern“ und „bauzeitlich“.
Die Wohnung verfügt über einen eigenen Eingang über eine Außentreppe. Eine Großzügige Terrasse, eingebettet zwischen Haushohen Brandwänden, macht die dichte innerstädtische Bebauung noch einmal deutlich, während der Blick auf den Baumbestand des angrenzenden Parks den Trubel der Stadt vergessen lässt.
Nachhaltigkeitsaspekte wurden bei der Sanierung stets berücksichtig. Die bestehende Struktur des Anbaus konnte weitgehend erhalten werden. Ausgebaute Bauteile, wie Flachdach- und Alufenster konnten über Bauteilbörsen weitergegeben werden oder wurden bei anderen Projekten des Büros wieder eingebaut.
Möblierung:
Die Möblierung der Wohnung greift die Bestandsthematik der unterschiedlichen Gebäudeteile- und höhenniveaus auf und verschränkt diese nun miteinander:
Küche und Möbelwand werden zu multifunktionalen Bindegliedern zwischen den bestehenden Raumabfolgen und unterstützen durch ihre Anordnung und Materialität vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. So wird die Küchenzeile sowohl als klassische Arbeitsfläche, als auch als Sitzmöbel und Sideboard genutzt.